In seiner Veröffentlichung schreibt er:
„Die Auswertung der archäologischen Quellen zur Römerzeit im Bereich der westlichen Vulkaneifel umfasst mehr als 4000 Funde von 385 Fundstellen, die vom 1. Jahrhundert v.Chr. bis ins 8. Jahrhundert n. Chr. datieren. Das vielfältige Fundspektrum reicht von Goldmünzen über Eisengeräte bis hin zur Grobkeramik. Nahezu das gesamte Spektrum der Fundstellentypen ist vertreten, wie zum Beispiel luxuriöse Großvillen und kleine Bauernhöfe, Heiligtümer und Pfeilergrabmäler, Grabhügel und einfache Brandgräber Es zeigt sich, dass im Umfeld fast aller heutigen Ortschaften römische Funde nachgewiesen werden können.
Nach einer sehr geringen Besiedlung ab dem 1. Jahrhundert v. Chr. nimmt die Siedlungstätigkeit bis zum frühen 3. Jahrhundert stark zu, wobei auch landwirtschaftlich nur bedingt nutzbare Bereiche besiedelt werden. Bislang ging man davon aus, dass diese sogenannte Blütezeit durch die Germaneneinfälle des 3. und 4. Jahrhunderts nachhaltig unterbrochen wurde. Diese kriegerischen Ereignisse der Spätantike machen sich in der westlichen Vulkaneifel zwar in einer geringen Abnahme der Fundstellenanzahl bemerkbar, doch kommt es in den Kernbereichen der Siedlungsräume bis in das frühe 5. Jahrhundert nicht zum Abbruch der Besiedlung oder zum Bewohnen ausschließlich befestigter Siedlungen. Aus der Zusammenstellung der Fundstellen und Funde ergibt sich, dass die Region trotz eines vorwiegend ländlichen Charakters repräsentative und die Landschaft prägende Elemente wie Grabdenkmäler und große Villenanlagen sowie technisch anspruchsvolle Einrichtungen wie Brunnenstuben oder Wasserleitungsstollen aufweist. Von herausragender Bedeutung stellt sich das gallo-römische Heiligtum Judenkirchhof bei Pelm dar.“
Diese Beschreibung auf der Rückseite des Buches erklärt in Kurzform, dass sich zur damaligen Zeit die Besiedlung nicht nur auf das Umfeld der großen Städte wie Trier und Köln bezogen hat. Auch in der Eifel war ein reges wirtschaftliches und politisches Leben zu verzeichnen.
Neben den Ausgrabungen ab 2002 in Duppach-Weiermühle wurde durch Dr. Henrich 2005 auch die römische Axialvillenanlage am „Römerberg“ bei Gillenfeld/Strohn geomagnetisch mit überraschenden Ergebnissen untersucht. Es handelt sich um eine der größten bisher untersuchten Villenanlagen.
Geophysikalische Prospektionen 2003, 2007 und eine Grabung 2010 brachten neue Erkenntnisse über die römische Villa von Bodenbach. Es handelt sich nicht, wie ursprünglich angenommen um einen Burgus, sondern um eine Villa, die in der Spätantike nach militärischem Vorbild durch Verteidigungsgräben und eine Befestigungsmauer gesichert wurde. Allerdings konnte der Besitzer trotz dieser für eine Villa ungewöhnlichen Befestigung eine spätere Zerstörung nicht verhindern.
Mit dieser ganztägigen Rundfahrt möchten wir Ihnen die zwischenzeitlich untersuchten Fundstätten in Duppach-Weiermühle, Gillenfeld-Strohn und Bodenbach vor Ort – unter Leitung von Dr. Peter Henrich – präsentieren.
Außerdem werden wir die römische Villa und die Grabhügel in Leudersdorf und die römische Siedlungsstelle Mehren „Senheld“ besuchen.
Zwischenzeitlich haben wir folgende Route festgelegt:
09.15 Uhr Abfahrt ab Gerolstein, Parkplatz vor der Touristinfo, Brunnenstraße
09.45 Uhr Abfahrt ab Daun, Michel-Reineke-Platz
10.00 Uhr Mehren „Senheld“
10.45 Uhr Gillenfeld „Römerberg“
11.45 Uhr Ellscheid „Moosholz/Mosbacher Flur“
12.30 Uhr Mittagessen Geflügelhof Janshen, Ellscheid
14.00 Uhr Bodenbach „Ober der steinigen Heck“
15.00 Uhr Pelm „Judekirchhof“
15.30 Uhr Duppach-Weiermühle „Auf Bremscheid“
anschließend Rückfahrt über Gerolstein nach Daun.
Für die Fahrt werden wir einen Bus ordern, da dann während der Fahrt von Dr. Henrich weitere Informationen zu diesen Grabungsstätten und weiteren Fundstellen in der näheren Umgebung gegeben werden können.
Anmeldung bitte bis zum 02.05.2012 per Mail an Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein! oder telefonisch (06558/8545). Die Fahrtkosten werden auf die Teilnehmer umgelegt.
Wenn Sie an der aufregenden und wechselhaften Geschichte unserer wunderschönen Vulkaneifel interessiert sind, sollten Sie sich diesen Termin bereits heute vormerken. Wir freuen uns auf eine besondere Exkursion unter fachkundiger archäologischer Führung - und auf Sie!