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Greifen als Grabwächter - Die römischen Grabdenkmäler von Duppach-Weiermühle

Die Archäologische Denkmalpflege des Rheinischen Landesmuseum Trier und der Archäologische Förderverein Duppach e.V. präsentieren zur Zeit unter diesem Ausstellungstitel die neuesten Funde und Befunde von Duppach-Weiermühle aus den Jahren 2002 und 2003.

Durch Frau Dr. Karin Goethert, stellvertretende Direktorin des Rheinischen Landesmuseums Trier, wurde kürzlich im Rathaus Gerolstein die Ausstellung eröffnet. Zu sehen sind spektakuläre Skulpturenfunde der römischen Grabdenkmäler und Kleinfunde wie Terrakotten und Keramik. Als Ergänzung zu diesen restaurierten Originalfunden wird auf Infotafeln die Arbeit der vergangenen Jahre anschaulich und informativ präsentiert, wodurch die Besucher Einblicke in die Arbeit der Archäologen erhalten.

Bereits das erste Grabungsjahr brachte nach über 1800 Jahren Funde ans Tageslicht, die überregional für Aufsehen sorgten. Der größte Greifenkopf nördlich der Alpen, ein Terrakotten-Depot, Fundamente von zwei Grabmälern, eine Aschengrube mit den verkohlten Überresten eines römischen Gebäckstückes, massive Fundamentblöcke, über 800 Fragmente mit den unterschiedlichsten Skulpturen der Grabmäler - all diese Funde zeigen, dass es sich in Duppach-Weiermühle um eine nicht alltägliche römische Villenanlage handelt.

Aus einer Inschrift ist zu erkennen, dass der römische Erbauer Mitglied des Trierer Stadtrates war. Was ihn jedoch dazu brachte, in der nördlichen Provinz ein solch bedeutendes Anwesen zu errichten, werden die Archäologen vielleicht in den kommenden Jahren bei weiteren Ausgrabungen und der wissenschaftlichen Auswertung herausfinden. Auch die Ergebnisse der Grabungen der Jahre 2003 und 2004 überraschten immer wieder. Mittlerweile hat sich die Anzahl der Grabmäler in den unterschiedlichsten Größen auf fünf erhöht, mehrere Urnengräber, die Villa des Verwalters, eine römische Privatstraße, eine Grabkammer, Öfen und die Villa Rustica sind u.a. Ergebnisse dieser beiden Jahre.

Um diese überregional bedeutenden archäologischen Entdeckungen einem interessierten Leserkreis über die Grenzen der Eifel hunaus näher zu bringen, wurde während der Ausstellungseröffnung das erste Jahresheft des Archäologischen Fördervereins mit dem Titel „Eiflia Archaeologica - Duppacher Schriften zur Archäologie in der Eifel″ vorgestellt. In dieser Publikation sind die Grabungen 2002 und 2003 sowie die Mitwirkung des St. Matthias-Gymnasiums Gerolstein ausführlich beschrieben. Ziel der Reihe ist es, dem interessierten Leser archäologisches Wissen über die Eifel zu vermitteln und verständlich zu erklären. Das Heft kann während der Ausstellungszeiten erworben werden. Die Ausstellung ist bis einschließlich Mittwoch, 11.08.2004 im Rathaus Gerolstein zu sehen. Im Anschluss wird sie im Rahmen einer Wanderausstellung von Sonntag, 15.08.2004 bis Sonntag, 05.09.2004 im Eisenmuseum Jünkerath präsentiert. Das Eisenmuseum ist wie folgt geöffnet: Dienstag bis Freitag sowie an Sonn- und Feiertagen von 13.00 Uhr bis 16.30 Uhr (Führungen nach Voranmeldung, auch außerhalb der Öffnungszeiten).

Weitere Informationen

  • Ausgabe: 13.08.2004
Gelesen 4364 mal Stand: 15.01.2015

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