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Wenn die Autobahn zur Sackgasse wird! Neue Forschungen zur Römerstraße Trier-Köln bei Duppach-Weiermühle - Vortrag Dr. Peter Henrich

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Einer der Pfähle wird mit Unterstützung des Baggers geborgen Einer der Pfähle wird mit Unterstützung des Baggers geborgen Sophie von Pronay/AFVD

Mit Spannung erwarteten die Zuhörerinnen und Zuhörer im gut besetzen Saal Sünnen, Steffeln, nach der Mitgliederversammlung am 22.03.2024 den Vortrag vom wissenschaftlichen Projektleiter der archäologischen Forschungen in Duppach-Weiermühle, Dr. Peter Henrich.

Obwohl die Auswertung der Grabung des letzten Jahres noch nicht vollständig abgeschlossen ist, übertreffen bereits jetzt die Ergebnisse die Erwartungen des Wissenschaftlers bei Weitem.

So gelang es nicht nur die erste römische Sumpfbrücke an der Römerstraße zwischen Köln und Trier zu dokumentieren, sondern es ist auch die bislang älteste bislang bekannte römische Brücke in Deutschland. Obwohl die dendrochronologische Auswertung noch nicht abgeschlossen ist, zeichnet sich ab, dass die Brücke und somit auch die Straße durch das römische Militär um 50 v. Chr. gebaut wurde. Die römischen Soldaten mussten bei Weiermühle mit einer etwa 200 m langen Brücke einen sumpfigen Bereich befahrbar machen.

Eine weitere Sensation ist die Tatsache, dass die Brücke nur etwa bis an das Ende des 2. Jahrhunderts nach Christus genutzt und dann systematisch abgebrochen wurde. Man zog sogar die Gründungspfähle, um diese dann weiter zu verwenden. Dies bedeutet natürlich auch, dass die Straße an dieser Stelle nicht mehr passierbar war. Wir haben hier quasi die erste Vollsperrung einer Straße in der Eifel. Eine Umleitung war mit Sicherheit eingerichtet, da eine Unterbrechung der wichtigsten Nord-Süd-Landverbindung zwischen Köln und Trier nicht zur Diskussion stand. Die Wissenschaftler gehen davon aus, dass eine Alternativroute bei Kalenborn-Scheuern eingerichtet wurde. Diese Strecke wurde bereits in den 1930er Jahre von Josef Hagen entdeckt.

Was passiert nun weiter? Dr. Henrich berichtete, dass die Auswertung der Befunde, wie Mauern und Pfostengruben aber auch der zahlreichen Kleinfunde in diesem Jahr im Mittelpunkt der archäologischen Forschungen stehen. Daneben soll eine dendrochronologische Analyse der Pfähle das Alter der Brücke exakt bestimmen. Außerdem werden die Brückenpfähle in Trier und Mannheim mittels MRT und CT untersucht, um herauszufinden, ob eine dendrochronologische Untersuchung auch zerstörungsfrei erfolgen kann. Daneben ist die Erforschung des Straßenverlaufs von der Ausgrabungsstelle nach Norden und Süden eines der Forschungsprojekte für 2024.

Die Mitglieder des Archäologischen Fördervereins Duppach e.V. wie auch die interessierte Öffentlichkeit werden über die weiteren Forschungsergebnisse selbstverständlich ständig auf dem Laufenden gehalten.

Gelesen 311 mal Stand: 02.04.2024

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